Souffleusen sind eine vom Aussterben bedrohte Art aus der Familie der Wurzelgemüse.  Sie schauen von unten auf die Welt. Sozusagen aus dem Loch heraus. Sie kennen das ganze Stück und alle Darstellenden.
Niemand aber kennt sie. Ihr Einflüstern ist nur gefragt, wenn denen im Lichte der Faden reisst.

Souffleuse Hanna lebt fürs Theater.  Und unterm Theater.
Sie hat es sich im Bühnenuntergrund gemütlich eingerichtet. So kann sie praktisch aus dem Bett arbeiten und braucht sich nur bis Brusthöhe herauszuputzen. Mehr sieht man eh nicht von ihr. Für das Publikum ist sie ohnehin eine Unsichtbare.
Hanna arbeitet mit Hingabe. Die Schauspieler erkennt sie an der Stimme - und am Fussgeruch. Es ist ein schattiges und doch kein schlechtes Leben. Sie hat sich damit abgefunden und amüsiert sich gar auf eigene schrullige Art.

Doch eines Tages wird das alte Haus geschlossen, um einem modernen Theater Platz zu machen. Leider haben alle vergessen, diese tolle Neuigkeit auch der Souffleuse mitzuteilen.

Von und mit: Gardi Hutter  
Regie: Fritzi Bisenz  -  Ueli Bichsel  
Musik: Franco Feruglio  
Bauten: Urs Moesch 
Mechanik: Martin Fischer  (a faire)  
Licht & Ton:  Theo Bernardi, Raffaella Benini

Unterstützt von:  Divisione di cultura del canton Ticino, Comune di Arzo
Ford Motor Company,  Migros Kulturprozent

Uraufführung: 30. April 2003 im Casinotheater Winterthur
Foto: Adriano Heitmann

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